Interview mit Avantpark Geschäftsführer

 

Sehr geehrter Herr Stein vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für das Interview nehmen, bitte stellen Sie Avantpark kurz vor.

Ersteinmal vielen Dank für die Einladung zum Gespräch. Avantpark ist eine Marke der Parking Solutions Deutschland GmbH und hat seinen Sitz in München. Unsere Mission ist ein digitales, effizientes und kundenfreundliches Pakraummanagement auf privaten Parkplätzen in Deutschland zu etablieren.

Foto von Avantpark Geschäftsführer

Digitales Parkraummanagement, was kann ich mir darunter vorstellen?

Bei Avantpark unterteilen wir das Parkraummanagement in zwei Unterkategorien. Auf der einen Seite haben wir die reinen Kontrollflächen, auf der anderen Seite die Parkplatzbewirtschaftung.

Bei der Parkplatzkontrolle geht es darum, sicherzustellen, dass der Parkplatznutzer sich an die aushängenden Vertrags- und Einstellbedingungen hält. Ganz einfach zusammengefasst: Hält sich der Nutzer an die Höchstparkdauer bzw. ist er berechtigt den entsprechenden Parkplatz zu nutzen? Diese Fälle findet man z.B. bei Supermarkt- oder Mitarbeiterparkplätzen.

Die Parkplatzbewirtschaftung fokussiert sich auf die Kommerzialisierung der Parkfläche. Anders ausgedrückt, der Nutzer muss nach Abschluss des Parkvorganges ein Nutzungsentgelt bezahlen.

Ok, das klingt nach einem ziemlich altbekannten Geschäftsmodell.

Ich stimme Ihnen zu, das Konzept des Parkraummanagement ist nicht neu und wird seit Jahrzehnten von meist regionalen, alteingessessenen Betreibern manuell bzw. (teil-)automatisiert abgewickelt. Genau hier möchten wir ansetzen. Wir sehen ein riesiges Konsolidierungspotential im deutschen Markt. Weg von erhöhten operativen Kosten, weg von manuellen Prozessen, die das Kundenerlebnis nachhaltig beeinträchtigen.

Das heißt?

Wir bei Avantpark haben uns vollständig der Digitalisierung des Parkraummanagements verschrieben. Hierzu nutzen wir die Technologie der scannerbasierten Kennzeichenerkennung. Jedes Fahrzeug, das auf einen durch uns organisierten Parkplatz ein- und ausfährt, wird bildlich erfasst. Das passiert ganz automatisch, sobald ein Fahrzeug von der Software registriert wird. Aus der Ein- und Ausfahrtszeit bilden wir die Differenz und prüfen vollautomatisch, ob die klar und deutlich aushängenden Vertrags- und Einstellbedingungen eingehalten wurden. Bei der Parkplatzkontrolle handelt es sich dabei um die Berechtigung dort zu parken bzw. um die Einhaltung der Höchstparkdauer. Bei der Parkplatzbewirtschaftung prüfen wir ebenfalls, ob der Nutzer berechtigt ist, den Parkplatz zu nutzen, ob er länger als die Höchstparkdauer stand, aber auch ob er das vereinbarte Nutzungsentgelt entsprechend gezahlt hat. Dies kann er ganz einfach über einen unserer intuitiven Zahlungsautomaten oder, wo verfügbar, auch per App tun.

Mehr als 95% aller Nutzer halten sich an die aushängenden Vertrags- und Einstellbedingungen. Ist dies der Fall werden die Bilddaten gelöscht.
Sollte es doch mal zu einem Verstoß kommen, werden die erfassten Bilder von uns automatisiert in mehreren Qualitssicherungsschritten prozessiert, um sicherzustellen, dass wir nur Halter kontaktieren, die wirklich einen Parkverstoß begangen haben.

Was macht die scannerbasierte Kennzeichenerkennung besser als die altbekannten Methoden? Ich denke hier z.B. an die Parkscheibe oder Kontrollpersonal auf den Parkplätzen.

Das ist die klassische Frage, die wir auch von unseren Kunden oft gestellt bekommen. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf die einzelnen Methoden werfen.

Die Parkscheibe ist wohl eines der bekanntesten Mittel überhaupt, wenn es um die Parkplatzkontrolle geht. Sie ist einfach zu bedienen und zeigt zuverlässig an, wann das Fahrzeug abgestellt wurde. Sie hat jedoch zwei wesentliche Nachteile. Erstens, sie besteht in den meisten Fällen komplett aus Plastik bzw. aus mit Plastik foliertem Papier. Beides schadet der Umwelt und sollte soweit wie möglich vermieden werden. Zweitens, sie wird gerne vergessen! Fährt der Kunde auf den Parkplatz ein, wird erwartet, dass er selbstständig an die Parkscheibe denkt, diese richtig einstellt und gut lesbar hinter der Windschutzscheibe platziert. Wir wissen alle, es ist nur eine Frage der Zeit, dass Kunden diese früher oder später mal vergessen und im schlechtesten Fall ein „Knöllchen“ durch entsprechendes Kontrollpersonal bekommen.

Das bringt uns zur nächsten Methode, dem Kontrollpersonal auf der Fläche. Viele Betreiber greifen auf diese altbewährte Methode zurück, da sie relativ schnell und einfach zu implementieren ist. Doch auch diese Methode hat offensichtliche Schwachstellen. In den meisten Fällen ist es aus kostentechnischen und personellen Gesichtspunkten nicht möglich Kontrollpersonal 24/7 auf der Parkfläche zu beschäftigen. Viele Nutzer fühlen sich dann verleitet, sich nicht an die Parkregeln zu halten, da sie darauf spekulieren, nicht kontrolliert zu werden. Doch auch bei der Kontrolle selbst kann es zu menschlichen Fehlern kommen, wie z.B. falschem Ablesen der Parkscheibe, falschem Notieren der Einfahrtszeit und vieles Mehr. Das ist nur allzu menschlich, gilt es jedoch zu vermeiden, um ein allumfassendes, positives Kundenerlebnis zu kreiieren.

Wir sind der Meinung, dass nur die scannerbasierte Kennzeichenerkennung ein allumfassendes, positives Kundenerlebnis sicherstellen kann.

Warum?

Bei Avantpark sind wir davon überzeugt, dass das Kundenerlebnis bereits vor dem Betreten eines Geschäftes beginnt, und zwar mit der Einfahrt auf den Parkplatz. Die scannerbasierte Kennzeichenerkennung basiert auf dem sogenannten „Free-flow“-Konzept. Klassische Barrieren, wie z.B. Schranken, die oft wartungsintensiv sind und vermehrt zu Rückstau führen, werden entfernt. Dem Kunden wird es folglich so einfach wie möglich gemacht, auf die Parkfläche einzufahren und diese zu Nutzen. Kein Ticket ziehen an der Schranke, keine Parkscheibe in der Windschutzscheibe.

In der Tat, für den Kunden klingt das nach einem simplen Konzept. Welche Vorteile bietet es denn dem Parkplatzbesitzer bzw. -Pächter?

Lassen Sie uns das auf Basis eines Beispiels einer klassischen Kontrollfläche näher beleuchten. Stellen Sie sich vor Ihnen gehört ein Supermarkt in der Nähe eines S-Bahnhofes. In den meisten Fällen verkehrt die S-Bahn in Großstadtnähe sowie in den Städten selbst. Das heißt, hier ist mit einem hohen Pendlerverkehr bzw. dem sogenannten Park and Ride (P&R) zu rechnen. Stehen an dem Bahnhof jedoch nicht genügend Parkflächen für Pendler zu Verfügung weichen diese oftmals auf private Parkflächen, wie z.B. einen Supermarktparkplatz im vorliegenden Fall aus. Das ist zwar für den Pendler charmant, da er dort meist unproblematisch einen Parkplatz findet. Für den Supermarktbesitzer ist dies jedoch sehr ärgerlich, da die Pendler viele Parkplätze belegen, die der Supermarktbetreiber für seine eigentlichen Kunden benötigt. In manchen Fällen geht es soweit, dass potentielle Kunden aufgrund fehlender Parkplätze frustriert weiterfahren und einen Wettbewerber aufsuchen. Dies führt zu einem Umsatzausfall beim Supermarkt und ist geschäftsschädigend. Genau dieses Problem gehen wir mit unserer Technologie an. Es geht nicht darum den Kunden des Supermarktes eine Zahlungsaufforderung zu senden, sondern darum unerwünschtes Parkverhalten zu vermeiden.

Das heißt Avantpark organsiert den kompletten Parkraum für seine Kunden?

Jede Parkfläche ist anders und hat seine Besonderheiten. Unsere Experten haben ein breites Branchenwissen und bringen dies pro-aktiv in die Analyse der Fläche mit ein. Auf Basis dieser Analyse machen wir einen Vorschlag für eine mögliche Umsetzung sowie den späteren Betrieb. Der Kunde hat bei uns immer das letzte Wort. Das gilt sowohl bei der Konzeption der technischen Lösung, bei der Definition der Parkregeln als auch dem späteren operativen Betrieb. Zwar muss sich der Kunde nicht mehr aktiv um die Organisation seines Parkplatzes kümmern, jedoch kann er über unser Online-Kundenportal jederzeit Einblick in die Aktivitäten seines Parkplatzes nehmen. Das heißt, trotz stark reduziertem operativen Aufwand, hat der Kunde zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle.

Für mich klingt das nach einer Win-Win Situation, sowohl für den Endkunden als auch den Betreiber des Parkplatzes.

Genau so sieht es aus. Avantpark reduziert unerwünschtes Parkverhalten, verbessert das Kundenerlebnis sowie die Kundenzufriedenheit und entlastet den Parkplatzbetreiber/-pächter von der operativen Parkraumorganisation. Das ist unsere Interpretation für ein innovatives, digitales Parkraummanagement.

Herr Stein, ich bedanke mich für das angenehme Gespräch.

Vielen Dank.

Das Gespräch wurde von L. Pfeiffer geführt.

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